Beschreibung
Der Drache…
In vielen Kulturen hatte der Drache als magisches Wesen eine mythische Bedeutung. Bei den Germanen hieß der Drache auch Lindwurm und die Wikinger kannten den Drachen Fafnir und die Midgardschlange. In Asien wird der Drache bis heute als Glücksbringer und Symbol der Fruchtbarkeit verehrt, den frühen Christen galt er als die Verkörperung “des Bösen” schlechthin. Drachen wurden auch magische Kräfte zugeschrieben. So glaubte man, dass das Blut des Drachen gegen Verletzungen schützen konnte, das verspeiste Drachenherz ließ einen die Sprache der Tiere verstehen und die verzehrte Drachenzunge verbessert die Redegewandtheit. Die Krieger der Römer und Germanen zogen mit Drachen-Standarten in den Kampf um ihre Gegner einzuschüchtern, und in der Kunst der Wikingerzeit erhielt der Drache eine herausragende Stellung und wurde in vielen Liedern und Sagen besungen.
Kraftvolles Drachenamulett mit Baumwollband ca.100 cm.
Fafnirs Geschichte
Die isländische Völsunga Saga (13. Jahrhundert) beschreibt Fafnir als Sohn des Zwergenkönigs Hreidmar. Seine Brüder waren Otur und Reginn. Da Fafnir furchtlos ist und der stärkste seiner Brüder ist, hütet er mit seiner Waffe das Haus seines Vaters. Dieses ist mit Gold und Edelsteinen verziert. Die Sage erzählt, wie die Asen Odin, Loki und Hœnir beim Fischen einen Otter töten und häuten. Später treffen sie auf Hreidmar und geben mit dem Otterfell vor ihm an. Hreidmar und seine Söhne Fafnir und Reginn aber erkennen den Otter als ihren Bruder Otur. Deshalb überwältigen sie die Götter und nehmen Odin und Hœnir als Geiseln, während Loki ein Wergeld beschaffen soll, um den Tod von Otur zu sühnen.
Die Forderung von Hreidmar lautet, dass das Balg des Otters mit Gold gefüllt und mit Rotgold überzogen werden soll. Es gelingt Loki, dies zu tun, indem er das verfluchte Gold des Zwerges Andvari stielt. Dieser Schatz enthält auch den Ring Andvaranaut. Odin hingegen weiß, dass Ring und Gold dem unrechtmäßigen Besitzer nur den Tode bringen könne.
Die Asen übergeben den Zwergen das Gold, jedoch weigert sich Hreidmar, seinen Söhnen etwas davon abzugeben. Aus Gier tötet Fafnir daraufhin seinen Vater, während Reginn fliehen kann. Fafnir zieht mit dem Gold in die Wildnis und lässt sich in einer Höhle auf der Gnitaheide nieder. Er legt sich auf das Gold, um es zu bewachen, und trägt dabei den Oegishjalmr (altnord.: Œgishjalmr, Schreckenshelm), der Teil des Schatzes war. Dieser lässt ihn langsam zu einem Drachen werden.
Reginn hingegen schwört Rache an Fafnir. Er wird später zum Ziehvater von Sigurd Fáfnisbani (Siegfried), den er ermutigt, den Drachen zu töten. Er behauptet dabei, dass der Drache nicht größer sei als eine normale Schlange. Dazu rät er ihm, eine Grube unter Fafnirs täglichen Weg zum Fluss auszuheben und sich darin zu verstecken. Wenn Fafnir darüber kriecht, um am Fluss zu trinken, kann Sigurd sein Schwert Gram in Fafners Herz stoßen.
Auf dem Weg zur Höhle erscheint Odin Sigurd in Gestalt eines alten Mannes. Er rät ihm, mehr Gräben auszuheben, damit das Blut abrinnen kann und er nicht darin ertrinkt.
Sigurd trifft Fafnir, der sich Gift spritzend zum Wasser schlängelt. Wie von Reginn empfohlen ersticht er ihn von der Grube aus und der Lindwurm verendet. Im Sterben fragt Fafnir nach Sigurds Namen und den Namen seiner Eltern. Außerdem fragt er, wer ihn gesandt hatte um ihn zu töten. Als er erfährt, dass sein Bruder Reginn seinen Tod verursacht hatte, weißsagt Fafnir Sigurd, dass er auch dessen Tod bringen werde. Als Sigurd das Gold stehlen will, warnt Fafnir ihn, dass das Gold jedem Besitzer den Tod bringt. Sigurd aber antwortet, dass jeder einmal sterben muss und es ein Traum wäre, bis zum Tod reich zu sein. Tatsächlich nimmt das Gespräch zwischen Held und Drache mehr Raum im Text ein als die Beschreibung des eigentlichen Kampfes.
Als Sigurd mit dem Schatz zurückkehrt, plant Reginn aus Gier, ihn zu töten. Er trägt Sigurd auf, das Herz des Drachen für ihn zuzubereiten. Sigurd tut wie ihm geheissen, jedoch gelangt, als er davon kostet, etwas vom Drachenblut an seine Lippen. Dieses erlaubt ihm, die Sprache der Vögel zu verstehen.
Die Vögel Odins erzählen Sigurd von Reginns Plan, ihn zu töten und durch das Herz unsterblich zu werden. Daraufhin köpft er Reginn, verspeist das Herz und trinkt Reginns Blut.